Der Tourismus brauche mehr Saisonkräfte aus Drittstaaten.

Zur Linderung des herrschenden Arbeitskräftemangels fordert die Staatssekretärin eine völlig neue Lösung für das Thema saisonaler Beschäftigung – flexibler, praxisnäher. Mittelfristig werde Österreich nicht um mehr Drittstaatsangehörige herumkommen.

– schreibt standard.at am 2.1.2024

Wie Corona Missstände und Verlogenheit aufdeckt

Dann die osteuropäischen Frauen, die per Sonderzug nach Österreich gebracht werden müssen, weil wir sie in der 24-Stunden-Betreuung so dringend brauchen: Abgesehen davon, dass ihre Arbeitsbedingungen gar nicht die Zufriedenheit der betreuten alten Menschen widerspiegeln, zeigt sich hier auch, wie abhängig wir aufgrund der unter Kanzler Wolfgang Schüssel „gedealten“ Regelung von vergleichsweise billigen ausländischen Arbeitskräften sind. Die Lohn- und Arbeitsbedingungen in Osteuropa weidlich ausnutzend, wird hier nicht nur so getan, als ob das quasi ein Naturgesetz wäre, sondern es bleibt auch bei der türkisen Härte, diesen Frauen weiterhin ihre Kinderbeihilfen zu kürzen.

Ähnlich ist es bei den Erntehelfern: Einst sicher nicht aufgrund überschwänglicher Ausländerfreundlichkeit, sondern wegen Billigkeit und Willigkeit engagiert, sind sie nun eingelernt (als ob der günstige Lohn keine Rolle spielte), und man betreibt einen beträchtlichen Aufwand, um sie per Ausnahmeregelung ins Land zu befördern. Was, wenn auch die Hoteliers dies für ihre ausländischen Billigarbeitskräfte fordern?

– schriebt der standard.at am 18. Mai 2020,

In deutschen Fleischfabriken grassiert das Virus

In Firmen wie Westfleisch schlachten fast nur osteuropäische Billigarbeiter, vor allem Rumänen, aber auch Bulgaren und Polen. Angestellt sind sie nicht bei der Fabrik, sondern als Leiharbeiter bei einem Subunternehmen. Im Monat verdienen sie etwa 1200 bis 1500 Euro.

Sie stehen nicht nur bei der brutalen Arbeit am Fliessband Seite an Seite, sondern leben in der Regel in Sammelunterkünften auch auf engstem Raum zusammen, nicht selten drei bis sechs Arbeiter in einem Raum. Da sie lange nicht getestet wurden und meist ohne Masken arbeiteten, konnte sich das Virus unter ihnen ungehindert ausbreiten.

– schreibt der tagesanzeiger.ch am 11.5.2020

Gerechtigkeit und Sicherheit für die Arbeiter auf Socfin’s Kautschuk/Ölpalmenplantagen während der Covid-19-Pandemie gefordert

Schon vor dieser aktuellen Covid-19-Krise lebten viele Menschen in den Gemeinden und unter den Arbeitern in einer krisenähnlichen Situation. Zeugen aus den Plantagenstandorten berichten, dass der Verlust von Land durch die Errichtung der Socfin-Plantagen landwirtschaftliche Aktivitäten und Lebensgrundlagen behinderte und die Ernährungssicherheit der Gemeinden zunehmend bedrohte; und dass die Arbeiter mit miserablen Arbeitsbedingungen konfrontiert waren, oft in befristeten Arbeitsverhältnissen. Mit der Pandemie ist die Situation für sie jetzt noch schwieriger geworden, und wir hören beunruhigende Berichte aus den verschiedenen Plantagen von Socfin, sowohl von Arbeitern als auch von betroffenen Gemeinden. […]

In Kamerun haben wir verschiedene Beschwerden von Arbeitnehmern erhalten, die von Socfin Kamerun ohne Entschädigung in unbezahlten Urlaub nach Hause geschickt wurden, insbesondere von denjenigen, die vorübergehend beschäftigt sind und im Gummisektor arbeiten. Darüber hinaus werden die Arbeiterinnen und Arbeiter in vollbesetzten Personentransportfahrzeugen ohne Masken transportiert, und einige kommen täglich aus Großstädten wie Douala. Dies stellt ein Risiko für die Arbeiter, ihre Familien und auch für die Dorfbewohner dar.

– schreibt farmlandgrab.org am 29.4.2020

Textil­arbei­ter­innen riskieren Gesundheit und Existenz

Das neue Coronavirus hat ein globales Pandemie-Niveau erreicht. Die Auswirkungen treffen die Textilarbeiterinnen und -arbeiter gleich doppelt: Ihre Gesundheit und ihre finanzielle Lebensgrundlage sind in Gefahr. Modeunternehmen, die in guten Zeiten Milliardenprofite einstreichen, dürfen in der Krise die Risiken nicht ans Ende der Lieferketten weitergeben, sondern müssen jetzt rasch handeln und Verantwortung übernehmen.

schreibt publiceye.ch am 2.4.2020

Kritik an katastrophaler Lage für WM-Arbeiter in Katar

Katar sieht kein Fehlverhalten in Coronavirus-Krise
WM-Gastgeber Katar hat Kritik am Umgang mit ausländischen Arbeitern während der Corona-Pandemie zurückgewiesen. Das Land arbeite eng mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO), der UN-Arbeitsorganisation (ILO) und ausländischen Botschaften zusammen, um die Unversehrtheit aller Arbeiter sicherzustellen, teilte die Regierung des Golfemirats am Dienstagabend auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.

schreibt der tagesspiegel.de am 8.4.2020

Sie kürzt ihren eigenen Lohn

Jacinda Ardern, die Premierministerin von Neuseeland, verzichtet auf 20 Prozent ihres Gehalts. Nicht um zu sparen, sondern um Solidarität zu zeigen.

schreibet der tagesanzeiger.ch vom 18.4.2020

Pressespiegel zur Krise

Virus im System – welche Staaten sind ihm gewachsen?

Die Krise testet die Leistungsfähigkeit von Staaten und Regierungen. Dabei wirkt Corona wie ein Verstärker für gute wie schlechte Eigenschaften.

schreibt Stefan Kornelius im tagesanzeiger.ch am 13.4.2020

In der Krise wächst das Autoritäre

Corona ist ein Beschleuniger von sozialer Ungleichheit. Da sind einerseits die psychischen Beschädigungen, die das Virus hinterlässt und die erst nach der Aufhebung der Kontaktbeschränkungen sichtbar sein werden. Und es sieht so aus, als würde eine tiefreichende wirtschaftliche Rezession mit weitreichender Arbeitslosigkeit auf uns zukommen. Die Folgen dürften soziale Desintegrationen und Statusverluste sein, also weitere Kontrollverluste.

Interview mit Wilhelm Heitmeyer, 74, einem der bedeutendsten deutschen Soziologen. Er war Gründungsdirektor des Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung der Universität Bielefeld. Von Christian Bangel, zeit.de am 13.4.2020

zur Corona-Krise im globalen Süden

Die Coronainfektion zieht rasant um die Welt und die Nachrichten überschlagen sich. Unsere Programmkoordinatoren beobachten das Geschehen in den Projektländern und im globalen Süden. Terres des Hommes gibt ihre Leseempfehlungen ab.

terresdeshommes.ch im März 2020

Texas: Tausende wie aus dem Nichts arbeitslos gemeldet

San Antonio Food Bank in Texas verteilt an einem Tag Nahrungsmittel im Wert von etwa 1,5 Millionen Dollar.

Viele Empfänger erfüllten die Vorgaben der Hilfsorganisation nicht, es sei denn, sie sind als Arbeitslose gemeldet. Nun haben in den letzten drei Wochen rund 16,8 Millionen Menschen in Texas Arbeitslosengeld beantragt.

berichtet businessinsider.com
Arbeiter und Freiwillige helfen während der Coronavirus-Pandemie in San Antonio am Dienstag, 7. April 2020, bei einer Drive-Through-Verteilung der San Antonio Food Bank beim Beladen von Autos mit Lebensmitteln. AP-Foto/Eric Gay

WHO-Bericht: Es fehlen Pflegekräfte

Die derzeitige Corona-Pandemie macht weltweit deutlich, wie wichtig Pflegekräfte für die Gesellschaft sind. Am heutigen Weltgesundheitstag sollen die Arbeitsbedingungen von Pflegekräften und Hebammen in den Fokus gerückt werden. Erstmals stellte die Weltgesundheitsorganisation WHO einen Bericht zur Situation des pflegenden Gesundheitspersonals vor.

schreibt Dietrich Karl Mäurer, ARD-Studio Zürich am 7.4.2020

Was stimmt nicht am Traumurlaub Kreuzfahrt?

Für die Umwelt ist der Kreuzfahrttourismus aus verschiedenen Gründen problematisch. So ist der CO2-Fussabdruck (d.h. die Treibhausgasemissionen) eines typischen Kreuzfahrtschiffes pro Passagierkilometer mehr als drei Mal so gross wie der eines Fluges mit einer Boeing 747. Hinzu kommen die Abgase der Müllverbrennungsanlagen, die Abwässer sowie feste Abfallstoffe, Klärschlamm und mit Öl vermischtes Wasser: Als „Kleinstädte“ verursachen Kreuzfahrtschiffe riesige Mengen an Schadstoffen. Ein grosser Teil davon wird im Ozean entsorgt oder in die Luft geblasen, mit verheerenden Folgen für die marinen Ökosysteme und die Gesundheit unserer Ozeane.

schreibt fairunterwegs.org am 11.11.2013

Mehr Tourismus – mehr Entwicklung?

Elitenbildung und Ungleichheit zwischen Arm und Reich werden durch die Monopolstellung des Tourismus als stärkster Wirtschaftszweig oft verschärft.Meist kommen die Profite ausländischen Reiseveranstaltern und den lokalen Eliten, die damit ihre Machtbasis stärken, zugute. So maximieren sich die Gewinne für ausländische Investoren, während oft nur ein geringer Teil der Einnahmen im Land verbleibt.2) Wenn ausländische Unternehmen das Management besetzen, während die lokale Bevölkerung nur die kleinen Jobs wie Putzdienste verrichtet, bleibt von dem Geld der wohlhabenden Touristen wenig im Land.

– geschrieben von aktiv-gegen-kinderarbeit.de am 14.4.2014

Glencores Geschäfte im Kongo

Letzten November haben die «Paradise Papers» aufgedeckt, wie der Rohstoffgigant aus Zug in der Demokratischen Republik Kongo für den Zugang zu sehr begehrten Kupfer- und Kobaltminen einen massiven Rabatt erhalten hat. Als Vermittler für Glencore fungierte der zwielichtige Geschäftsmann Dan Gertler. Für Public Eye ist es an der Zeit, dass die Schweizer Justiz überprüft, ob die Transaktionen, die im Rahmen dieser Zusammenarbeit abgeschlossen wurden, rechtmässig waren.

– schreibt Marc Guéniat von publiceye.ch am 16.1.2018